FOTO: „Der Wachtposten“ von Gesamtsieger Mark Chen. (Foto: Mark Chen. Copyright für dieses Foto bei projekt natur & fotografie, Mara K. Fuhrmann und dem Fotografen.
„Glanzlichter der Naturfotografie 2023“ wollen Emotionen und Sehnsüchte bei Betrachter*innen wecken
Internationale Fotoausstellung gastiert ab 8. Februar im Nationalparkhaus Ilsetal in Ilsenburg
Herausragende Aufnahmen von wilden Tieren und Pflanzen, ihren Lebensräumen sowie von den fantastischen Formen und Farben der Natur – das bietet die Wanderausstellung „Glanzlichter der Naturfotografie“ den Besucher*innen des Nationalparkhauses Ilsetal in Ilsenburg. Die Fotoausstellung zeigt die Siegerbilder des Jahres 2023 aus dem gleichnamigen internationalen Fotowettbewerb. Zur Vernissage am Samstag, 8. Februar 2025, um 14.00 Uhr sind alle Natur- und Fotofreunde herzlich eingeladen. Die Fotoausstellung ist bis zum 22. Juni zu den Öffnungszeiten des Nationalparkhauses (Di - So von 8.30 - 16.30 Uhr; montags nur an Feiertagen) geöffnet. Der Eintritt ist kostenfrei. Die Ausstellung präsentiert seit inzwischen mehr als 25 Jahren den Reichtum und die Formenvielfalt der Natur und wie es den Fotograf*innen meisterlich gelingt, diese Eindrücke im Bild festzuhalten. Die Aufnahmen führen den Gästen im Nationalparkhaus gleichzeitig die Schönheit der Natur und ihrer Lebewesen sowie deren Verletzlichkeit und Schutzbedürftigkeit vor Augen.
Siegerbild besticht durch Reduzierung auf das Wesentliche „Dieses Jahr fiel unter den eingereichten Bildern besonders auf, dass sich auch die Gestaltung eines Naturfotos gewandelt hat“, sagt Fotografin Mara Fuhrmann, Gründerin des Wettbewerbs zu den eingereichten Werken. „Das einfache Abbild eines Motivs genügt manchem Fotografen nicht mehr. So entstehen oft Bilder im Kopf, die erarbeitet werden. Bei den eingereichten Fotos handelt es sich häufig um die Umsetzung eines Motivs an Ort und Stelle aus mehreren Standpunkten oder zu verschiedenen Tages- beziehungsweise Jahreszeiten. Die Juroren waren bei der Auswahl der diesjährigen Gewinnerbilder mutig und haben über den Tellerrand der Naturfotografie hinausgeschaut. So findet man unter den Gewinnerbildern Motive, die in ihrer Klarheit und Einfachheit pure Emotionen und Sehnsüchte aufkommen lassen – dies ist besonders beim diesjährigen Gesamtsieger der Fall.“ Das Siegerbild des Jahres 2023 stammt von Mark Chen aus den USA. „Die Arbeit von Mark Chen besticht durch ihre Reduzierung auf das Wesentliche“, heißt es in der Begründung. „Das Bild ist ein Extrakt und zeigt die Verlorenheit des abgestorbenen Baumes in einer völlig aufgelösten Landschaft. Keine Farbe, keine Struktur, kein zusätzliches Sujet binden die Aufmerksamkeit des Betrachters.“ Das Foto trägt den Titel „Der Wachtposten“ und wurde am Black Rock Beach in Jacksonville, Florida, aufgenommen. Der Fotograf habe dort eigentlich viel Sonnenschein erwartet, jedoch trübes, nebliges Wetter vorgefunden – und das wirke sich auf diesem Foto zu seinen Gunsten aus. Er sei die Küste entlang gelaufen und auf einen Strandabschnitt mit großen Treibholzstücken und toten Bäumen gestoßen. Nur ein einziger Baum sei noch fest im Strandsand verwurzelt gewesen, wobei ein Großteil seines Wurzelsystems freigelegt war. An diesem Morgen gab es Hochwasser, sodass die Wellen den Baum und seine Wurzeln permanent umspülten. Chen entschied sich für eine Langzeitbelichtung, um die eher düstere Stimmung dieses Morgens einzufangen. Durch die Umwandlung in ein Schwarz-Weiß-Bild habe er eine gewisse Mehrdeutigkeit schaffen und dem Betrachter eine offene Interpretation überlassen wollen. Es ist eine schöne Tradition geworden, dass der Nationalpark Harz die preisgekrönten Fotografien der Internationalen Fürstenfelder Naturfototage zeigen kann. Das Projekt „natur & fotografie“ Monreal hat sich längst zum größten Naturfoto-Wettbewerb Deutschlands entwickelt. Unter dem Titel „Glanzlichter" werden in jedem Jahr die Besten prämiert und in Wanderausstellungen gezeigt. An dem von Mara Fuhrmann und Udo Höcke im Jahr 1999 ins Leben gerufenen Wettbewerb hatten sich 2023 Fotografinnen und Fotografen aus 33 Ländern mit insgesamt fast 20.000 Bilder beteiligt.
Weitere Informationen zum Nationalparkhaus Ilsetal gibt es auf der Internetseite des Nationalparks Harz unter www.nationalpark-harz.de/de/besucherzentren/nlp-haus-ilsenburg/