Bergwerke und Höhlen
im Harz

Bergwerke und Höhlen

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Bergwerke im Harz

Bad Grund

Das Besucherbergwerk Schachtanlage Knesebeck gehört zu der erst im Jahr 1992 stillgelegten Grube „Hilfe Gottes“ und damit dem letzten genutzten Erzbergwerk des Oberharzes. Das Bergbaumuseum ermöglicht den Besuchern anhand von Bergbaugeräten einen Einblick in die technische Entwicklung der Anlage von der Mitte des 19. Jahrhunderts an und in die Betriebsabläufe sowohl unter als auch über Tage. Sehenswert sind vor allem die historische Fördermaschine, ein Elektro-Kompressor, zwei restaurierte Radstuben mit bis zu zwölf Meter hohen Wasserrädern, zahlreiche Untertagefahrzeuge sowie der weltweit einzigartige Hydrokompressorenturm, der als sogenannter „Zeigefinger Gottes“ 47 Meter über die Anlage emporragt und als ihr Wahrzeichen gilt.

Bad Lauterberg

Im Besucherbergwerk Scholmzeche können der Eisenstein-Suchstollen und der vordere Teil des Aufrichtigkeit-Tiefenstollens der benachbarten Kupfergrube, der auf 200 Metern Länge befahrbar ist, besichtigt werden. Dieser aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts stammende Stollen ist eine historische Besonderheit, da er in reiner Handarbeit mit Schlägel und Eisen in den Felsen getrieben wurde. Viele bergbauliche Fundstücke wurden im Laufe der Jahre liebevoll restauriert und können bei den Führungen bewundert werden. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das freigelegte hölzerne „Gerenne“, das Fußboden, Arbeitspattform und Entwässerungssystem in einem war. In den Außenbereichen sind der gut erhaltene Förderturm und die Fördermaschine zu besichtigen.

Clausthal-Zellerfeld

In der beschaulichen Universitätsstadt befindet sich das Oberharzer Bergwerksmuseum. Deutschlands ältestes Bergbau- und Freilichtmuseum zeigt die historische Entwicklung des Erzbergbaus vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und dessen technische Errungenschaften. Der hohe Bestand an Exponaten und die original erhaltenen Bergbauanlagen im Innen- und Außenbereich machen die Attraktivität dieses Schaubergwerks aus. Zudem können einige Außenstellen besucht werden, bei denen es sich um UNESCO-Welterbestätten und Technikdenkmäler handelt.

Dazu gehört beispielsweise die Grube Thurm Rosenhof, eines der ältesten und am längsten betriebenen Erzbergwerke in Clausthal-Zellerfeld. Besonders sehenswert sind die wieder freigelegten Rosenhöfer Radstuben mit den dazugehörigen Anlagen, die eine seltene, bergbauliche Besonderheit darstellen und früher große Wasserräder zum Antrieb der Förderkörbe (Kehrrad) und Wasserpumpen (Kunstrad) beherbergten. Zum Schutz des Kehrrades vor dem Abraum wurde ein Mauerring darum errichtet, der mit dem Anwachsen der Abraumhalde auch immer höher wurde und heute ganze 24 Meter misst. Somit wurde aus einer ehemals oberirdischen Anlage eine unterirdische, die mittels einer Treppe bis zur Sohle begehbar ist. Führungen finden von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen statt.

Die Gruben Dorothea und Caroline waren zu Betriebszeiten die ertragreichsten der Clausthaler Gruben und zogen schon frühzeitig Besucher an. Zu den bekanntesten unter ihnen gehören Berühmtheiten wie Goethe und Heine. Abenteuerliche Führungen in den engen Schächten, hauptsächlich in dem Stollen Dorotheer Rösche in der Grube Dorothea, sind von Mai bis Oktober möglich.

Weithin sichtbar ragt der Förderturm des Ottiliae-Schachts in den Himmel, dessen stählernes Fördergerüst Deutschlands älteste Konstruktion dieser Art ist. Eine ungewöhnliche Reise durch die Bergbaugeschichte des Ortes beginnt am Alten Bahnhof, wo die Besucher in der historischen Gruben- und Tagesförderbahn Platz nehmen. Diese führt zunächst auf zwei Kilometern Schiene über Wiesen und durch Wälder, bevor sie am Förderturm und dem Hauptförderschacht des Reviers endet. Dabei kann der tägliche Arbeitsweg der früheren Bergleute hautnah erlebt werden. Neben der Schachtanlage ist die Besichtigung einer Fördermaschine und einer Dampfmaschine möglich und für Interessierte von Anfang Mai bis Ende Oktober realisierbar.

Der zentrale Förder- und Seilfahrtschacht des Bergbaus in diesem Gebiet ist allerdings der Schacht Kaiser Wilhelm II. Das Gelände ist für Besucher jederzeit kostenfrei zugänglich und vermittelt Besuchern anhand von Schautafeln Informationen zu den einzelnen Anlagen. Das Schachthaus und die Fördermaschinenhalle können tagsüber besichtigt werden, ein Besuch unter Tage wird nicht geboten.

Elbingerode

Das Schaubergwerk Erzgrube Büchenberg gehört zu den bekanntesten Einrichtungen dieser Art im Harz und bietet Informatives und Unterhaltsames für Groß und Klein. Bis 1970 wurde hier das wertvolle Eisenerz gefördert. Bereits bei der Ankunft auf dem Gelände empfangen zahlreiche historische Bergbaugeräte die Besucher. Diese, sowie weitere funktionstüchtige Bergbautechnik und Anlagen unter Tage, werden während der etwa 75 Minuten langen Führung demonstriert. Die Größe und Bedeutung des Vorkommens an diesem Ort wird immer noch deutlich, wenn die mächtigen Erzlager auf dem Abbaufeld bewundert werden. Teile einer ehemals längsten Industrieseilbahn der Welt sind Höhepunkte der Besichtigung. Hierzu zähl auch der in Europa einmalige, geologische Aufschluss, der auf geringsten Raum verschiedene farbenprächtige Gesteinsarten erkennen lässt.

Führungen finden täglich und das ganze Jahr über statt. Eine Teilnahme für Rollstuhlfahrer ist möglich. Während der Öffnungszeiten können Besucher kleine Speisen und Getränke im Imbiss zu sich nehmen. Für Gruppen gibt es zusätzlich spezielle Angebote und Veranstaltungen, z.B. ein zünftiges Tzscherperessen unter Tage.

Goslar

Zu den bekanntesten Schaubergwerken im Harz zählt das Museum und Besucherbergwerk Rammelsberg in Goslar, das 1992 in die Liste "UNESCO-Weltkulturerbe" aufgenommen wurde. Die Erzgewinnung blickt hier bereits auf eine über 3.000jährige Geschichte zurück, seit über 1.000 Jahren erfolgte sie auch im Tiefbau. Erst 1988 wurde der Bergbau eingestellt, da die Vorkommen erschöpft waren. Die hier gewonnen Metalle haben einen wesentlichen Beitrag zu Goslars Reichtum und Blüte geleistet.

Besucher sollten sich viel Zeit für die Entdeckung des Geländes mit seinem Bergwerkmuseum, dem Besucherbergwerk, der Grubenbahn, dem Freigelände mit vielen technischen Bergbaugeräten sowie dem unter Naturschutz stehenden Rammelsberg mit seinen reizvollen Wanderwegen nehmen.

Ilfeld

Aus dem ehemaligen Steinkohlen-Bergwerk Rabensteiner Stollen ist nicht nur ein Besucherbergwerk, sondern eine ganze BergbauErlebnisWelt entstanden. Bei einer Fahrt mit dem Grubenzug Rabenstein-Express kann die Arbeitswelt der Bergleute unter Tage erkundet werden. Dieser führt 500 Meter weit in den Berg hinein, danach geht es zu Fuß weiter auf eine Zeitreise bis zu den originalen Abbaubereichen des 18. Jahrhunderts, wo sich noch Reste des Steinkohlevorkommens erkennen lassen und authentische Bergbaumaschinen vorgeführt werden. Interessierte Besucher können eine spannende Tour mit einer Fahrraddraisine unternehmen.

Im neuen Zechenhaus über Tage vermittelt eine kleine Ausstellung Wissenswertes zur Geschichte und Bedeutung des Steinkohleabbaus im Harz. Wer sich eine kurze Pause und Stärkung gönnen möchte, kehrt hier in das gemütliche Bistro ein. Auf dem großzügigen Freigelände können zahlreiche Grubenfahrzeuge sowie historische, aber auch moderne Förder- und Abbautechnik entdeckt werden. Besonders spannend für die kleinen Besucher ist eine Schatzsuche im Bereich der Abraumhalde, die eine wahre Fundgrube für Fossilien ist.

Ebenfalls in Ilfeld findet sich das Kupferschiefer-Schaubergwerk Lange Wand, das zu den bekanntesten geologischen Aufschlüssen in Europa zählt. Dieses Bergwerk ist beinahe komplett in seinem Urzustand erhalten und hebt sich besonders durch seine farbenfrohen Reflexionen, zahlreichen Gesteinsarten und beginnende Tropfsteinbildung hervor. Bei einer Befahrung erhält der Besucher Einblick in unterschiedliche Abbaumethoden.

Lautenthal

Eine der ältesten, noch befahrbaren Gruben in der Harzregion aus dem frühen 13. Jahrhundert ist das Bergbaumuseum Silbergrube Lautenthals Glück. Die Einfahrt in die Grube erfolgt mit historischen Grubenzügen. Weltweit einzigartig ist die eigenhändige Erzschifffahrt für Besucher unter Tage. Bei der Restaurierung der ursprünglichen Stollen wurde besonders auf den Erhalt der originalen Anlagen geachtet. Eine Führung dauert etwa 2 Stunden. Das Museum zeigt über 2.000 Exponate und ständig wechselnde Sonderausstellungen. Für Gruppen besteht die Möglichkeit, die historischen Räumlichkeiten und die Erlebnisgastronomie des Bergwerks für Veranstaltungen und Incentives zu nutzen.

Sankt Andreasberg

Das Silberbergwerk und Heimatmuseum Grube Samson und die Grube Catharina Neufang sind Teile des ehemaligen Sankt Andreasberger Silbererzreviers. Im Bergwerksmuseum besichtigen Besucher Bergbautechnik aus dem 18. und 19. Jahrhundert und - teilweise im Originalzustand erhaltene - bergbauliche Anlagen. Das Schaubergwerk ist bis in eine Tiefe von 190 Metern befahrbar und zählt seit 2010 zu den UNESCO-Welterbestätten. 1987 wurde die Grube Samson zu einem international historischen Maschinenbau-Denkmal erklärt, eine bisher einmalige Auszeichnung in Deutschland. Besonders die Drahtseil-Fahrkunst hat zu der internationalen Bekanntheit beigetragen, da diese die letzte, im Original erhaltene und voll funktionsfähige Drahtseil-Fahrkunst der Welt ist. Ein beeindruckendes Schauspiel ist die Vorführung des Fahrkunstrades mit einem Durchmesser von 12 Metern.

Das Lehrbergwerk Grube Roter Bär am Beerberg wurde im Laufe seiner Geschichte unterschiedlich genutzt. Neben Brauneisenstein (Eisenerz) wurden hier auch Blei, Kupfer, Zink, Arsen, Kobalt und Nickel abgebaut. Diese interessanten Aufschlüsse und die authentisch belassene Bergbauwelt unter Tage können heute auf einer Länge von 200 Metern begangen und besichtigt werden. Eine weitere Erschließung für Besucher ist geplant. Die etwa einstündigen Führungen finden von April bis Oktober immer samstags um 14:00 Uhr statt und erfordern eine Ausstattung mit Gummistiefeln, Helm und Stirnlampe, die den Besuchern zur Verfügung gestellt wird.

Sondershausen

Das Erlebnisbergwerk Glück Auf macht seinem Namen alle Ehre. Hier können Besucher sich nicht nur über den Bergbau im Harz informieren und in unterirdische Stollen bis in eine Tiefe von 700 Metern einfahren, sondern auch jede Menge unterhaltsame Erlebnisse während der Grubenbesichtigung genießen. So gibt es unter Tage neben dem Museum mit Bergwerksmaschinen beispielsweise eine 15 Kilometer lange Fahrt auf einem offenen LKW, eine Tunnelsalzrutsche, eine Kahnstrecke auf einem Laugensee, einen Fest-/Konzertsaal, eine Kegelbahn und eine Dauerausstellung in den weitläufigen Kalischächten. An Sonderterminen ist es zudem möglich, an einer etwa zweistündigen Fahrradtour in den unterirdischen Stollen teilzunehmen. Das Besondere an diesem Salzbergwerk ist, dass es immer noch aktiv genutzt wird und dass hier, im Gegensatz zu vielen anderen Erzbergwerken im Harz, eine angenehm warme und trockene Luftatmosphäre herrscht.

Straßberg

Die Anlage des Bergwerksmuseums Grube Glasebach teilt sich thematisch in zwei Bereiche auf. Über Tage erfahren Besucher anhand von Exponaten etwas über den neuzeitlichen Bergbau von der Nachkriegszeit bis zum Jahr 1992. Unter Tage scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Hier wird der historische Bergbau, wie er im 18. Jahrhundert stattfand, originalgetreu und beinahe unversehrt veranschaulicht. Die Führungen finden von April bis Oktober immer täglich außer montags und freitags statt und dauern etwa 80 Minuten. Für eine Stärkung zwischendurch steht ein Imbiss zur Verfügung. Für Kinder gibt es einen Spielplatz.

Wettelrode

Das südöstliche Harzvorland wurde besonders stark vom Bergbau geprägt und gehört zu den Gebieten mit den ältesten Bergbauaktivitäten in ganz Deutschland. Diese lassen sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen. Der Röhrigschacht befindet sich inmitten dieser historischen Bergbaulandschaft und ist durch sein markantes Wahrzeichen weithin sichtbar: eines der ältesten Schachtfördergerüste aus Stahl in Europa aus dem Jahr 1888. Das Schaubergwerk bietet seit 1991 ein ganz besonderes Erlebnis für die Besucher unter Tage: Sie können mit einer originalen Schachtförderanlage 283 Meter tief in den Schacht „einfahren“ und legen weitere 1.000 Meter mit einer Grubenbahn bis zum Abbaufeld aus dem 19. Jh. zurück. Die Entwicklung des Abbaus des Mansfelder Kupferschiefers wird von seinm Beginn bis zur Neuzeit erläutert und zahlreiche originale Maschinen vorgeführt. Im Anschluss kann über Tage das interessante Bergbaumuseum besucht oder im authentischen Ambiente der Bergmannsklause der Hunger gestillt werden.

Wildemann

Der 19 Lachter Stollen war eine der wichtigsten Anlagen des alten Oberharzer Silberbergbaus und ist ebenfalls eine UNESCO Welterbestätte. Lachter ist die Bezeichnung für ein altes Bergmannsmaß. Ein Lachter entspricht einer Länge von 1,92 Metern. Dieser Wasserlösungsstollen diente primär dazu, aus höher gelegenen Erzgruben das Grundwasser abzuleiten und kann als einziger dieser Art im Harz besichtigt werden. Nebenbei wurde er zur Aufschließung und dem Abbau von Erzen genutzt. Über Jahrhunderte hinweg machte er damit den Betrieb vieler Gruben im Zellerfelder und Clausthaler Revier erst möglich. Erstaunlich ist seine lange Entstehungsgeschichte. Begonnen wurde er zwar bereits im Jahr 1551, aber erst 1690 hatte er mit 8,8 km Länge sein Ziel erreicht, da alles in Handarbeit mit Schlägel und Eisen in den Fels getrieben wurde. Besichtigungen des Besucherbergwerks - inklusive des neun Meter hohen Kehrrades sowie eines 261 Meter tiefen Schachts  - sind täglich (außer montags) im Rahmen von Führungen möglich.

 

Höhlen im Harz

panthermedia_2711472_800x531.jpg Autor: © PantherMedia / Dieter Möbus

Bad Grund

Das HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle wurde 2008 eröffnet und bringt dem Besucher in drei Teilen die Erdgeschichte näher. Besonders die Zeit, als der Iberg noch ein Korallenriff inmitten eines südseeähnlichen Meeres war. Die spektakulären bronzezeitlichen Funde aus der nahegelegenen Lichtensteinhöhle werden ebenfalls hier ausgestellt. Die Höhle an sich wird bereits seit 1874 als Schauhöhle genutzt.

Halberstadt

Die Naturhöhle Daneilshöhle im Sandsteinfelsen des Huy in der Nähe von Halberstadt ist ein wahrer Insidertipp und für jedermann frei zugänglich. Ihren Namen hat sie der Sage nach von einem Räuber namens Daneil, der hier Unterschlupf suchte. Sicher ist, dass sie in früheren Zeiten tatsächlich bewohnt war, da sie Hinweise zahlreicher menschlicher Aktivitäten aufweist. Der beste Zugang erfolgt über den Röderhof.

Kyffhäuserland

Die sagenumwobene Barbarossahöhle im GeoPark Kyffhäuser gehört mit dem vielschichtigen Farbenspiel des Gesteins, ihren großen Hohlräumen und den kristallklaren, blaugrünlichen Seen, in denen sich die Decken eindrucksvoll wiederspiegeln, sicherlich zu den bekanntesten und beeindruckendsten Naturwundern in ganz Deutschland. Weltweit existieren nur zwei Schauhöhlen im Anhydritgestein, was sie zu einer geologischen Rarität macht. Bereits seit 150 Jahren kann sie nun schon besichtigt werden, entdeckt wurde Barbarossas unterirdisches Reich zufällig durch Bergleute, die auf der Suche nach Kupferschiefer waren. Hier ist nicht nur die Erdgeschichte zum Greifen nah, sondern die Geschichten und Sagen rund um Kaiser Friedrich I. werden erlebbar gemacht. Die Höhle kann das ganze Jahr über täglich in Rahmen von etwa einstündigen Führungen besichtigt werden. In den Monaten November bis März ist montags Ruhetag.

Langenstein

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatte das Dorf mit den Höhlenwohnungen eine einzigartige Stellung in Europa und beherbergte zahlreiche Familien. Die Wohnung Nummer 11 war sogar bis 1916 noch bewohnt. Seit wann der Schäferberg und der „Lange Stein“ – die Altenburg – bereits in dieser Form besiedelt sind, ist bis heute jedoch nicht ganz klar. Die Ursprünge der Besiedlung werden aber bereits in der germanischen Zeit vermutet. Sicher ist, dass ab 1177 hier eine Burg stand. Als diese dann aufgegeben wurde, erfolgte ein Ausbau einiger Höhlen zu Wohnungen.

Nach langem Verfall während der Kriegs- und Nachkriegszeit sowie der Rückeroberung durch die Natur ist ein kleiner Teil der Sandsteinhöhlen mittlerweile wieder für Besucher im Rahmen von geführten Rundgängen zugänglich. Startpunkt hierfür ist jeweils der Schäferhof Langenstein.

Rübeland

Die Rübeländer Tropfsteinhöhlen Hermannshöhle und Baumannshöhle zählen zu den bekanntesten Höhlen im Harz und sind wahrscheinlich den meisten Besuchern ein Begriff.

Die Baumannshöhle ist die älteste Höhle in Deutschland, die für Schauzwecke genutzt wird. Bereits seit dem 17. Jahrhundert werden hier organisierte Führungen angeboten. Der dort befindliche „Goethesaal“ mit dem künstlich angelegtem Wolfgangsee, benannt nach Johann Wolfgang von Goethe, ist der größte Hohlraum und dient bei zahlreichen Veranstaltungen wie etwa den Höhlenfestspielen als einzigartige unterirdische Naturbühne. Goethe selbst war sehr begeistert von dem Tropfsteinschmuck der Höhle, wofür er diese mehrfach aufsuchte und als Inspiration für seinen Faust nutzte. Eine weitere Besonderheit ist hier die Skelettnachbildung des vor 30.000 Jahren ausgestorbenen Höhlenbärens, das Wahrzeichen der Rübeländer Tropfsteinhöhlen.

Weitere sehenswerte Naturschätze in der benachbarten Hermannshöhle sind die Kristallkammer, die 8.000jährige Tropfsteinsäule und die seltenen Exemplare des Grottenolms im Olmsee. Die Hermannshöhle wurde im Jahr 1866 bei Straßenbauarbeiten entdeckt. Beide Höhlen können nicht eigenständig, aber gern im Rahmen von etwa 50minütigen Führungen erkundet werden.

Scharzfeld

Die Einhornhöhle in der Nähe von Scharzfeld ist - wie der Name schon sagt - märchenhaft schön und mysthisch. Diese Naturhöhle ist nicht nur ein besonderes Geotop, sondern auch ein einzigartiges Biotop bzw. ein Natur- und Geschichtsdenkmal. Es finden sich Hinweise auf die Besiedlung dieses Gebietes durch Neandertaler und die Ansiedlung des inzwischen ausgestorbenen Höhlenbären. Höhlenführungen von circa 45 Minuten Länge, die auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet sind, finden von Mitte März bis Ende Oktober täglich außer montags statt. Zudem werden regelmäßig Sonderveranstaltungen für Groß und Klein geboten.

Im Haus Einhorn, das gleichzeitig als GeoPark-Informationszentrum dient, gibt es ein kleines Höhlenmuseum und eine bewirtschaftete Wanderbaude mit Außen- und Innenbereich. Ebenfalls in der Nähe des Ortes am Hang des Steinberges liegt die sogenannte Steinkirche. Archäologische Ausgrabungen belegen eine Besiedlung des Gebietes seit etwa 10.000 Jahren. Die Bezeichnung als Kirche lässt sich jedoch auf das frühe Mittelalter zurückführen, da dieser Ort damals für Gottesdienste genutzt wurde, was noch heute durch die in Stein gehauene Kanzel und den Altar gut erkennbar ist. Angeblich ist dies bereits seit dem Jahr 732 der Fall. Das macht sie zur ältesten Kirche im Harz und zu einem der bedeutendsten Kulturdenkmale Niedersachsens, um das sich zahlreiche Sagen und Erzählungen ranken. Die Höhle kann am besten zu Fuß erreicht werden und zwar von Scharzfeld aus.

Südharz

Die Karst- und Schauhöhle Heimkehle gehört zu den 200 bekannten Höhlen dieser Art im Südharz und kann auf etwa 600 Metern bei einstündigen Führungen begangen werden. Die Höhle wurde erstmals 1357 erwähnt. Den Besucher erwarten zwei Ausstellungen, glasklare Seen, Grotten und kleine Flüsse, interessante Gesteinsformationen, verschiedene Fledermausarten und eine Musikvorführung mit Lichteffekten im sogenannten "Großen Dom". Ein sehenswerter Ausflugstipp für die ganze Familie.